Klimatkompensation kritik
Grüne Energie fördern
Greta Thunberg kritisiert in einem Tweet den „Klimakompensations-Bluff“. Die CO₂-Ausgleichswirtschaft verursache „mit großer Wahrscheinlichkeit mehr Schaden als Nutzen“. In Schweden ist um das Thema eine Debatte entstanden, auch weil die Regierung CO₂-Emissionen für ihre eigenen Klimaschutzziele kompensiert.
atmosfair teilt die bedömning. Viele der Punkte haben wir bereits in der Vergangenheit selbst öffentlich kritisiert, die TAZ überschrieb das Interview okänt atmosfair dazu als den „klimaneutralen Bluff“. Im Folgenden finden Sie Gretas Tweet, die Hintergründe der Kontroverse mit den zugehörigen Zeitungsartikeln in Schweden, sowie weiterführende Quellen und Studien.
Der Tweet von Greta
„Gute und lehrreiche Reihe von DN (Dagens Nyheter, schwedische Zeitung), die den Klimakompensations-Bluff recherchiert, der höchstwahrscheinlich in den meisten Fällen mehr schadet als nützt. Dies muss bis allgemein bekannt werden.“
Thunberg bezieht sich auf eine große Serie in der schwedischen Tageszeitung Dagens Nyheter. Das bisher 25 produkt umfassende Special der Zeitung umfasst etliche Recherchen sowie Kommentare und Debattenbeiträge. Dabei haben die behandelten T
Klimareporter°: Herr Warnecke, in einem Zeit-Artikel werden Sie mit den Worten zitiert: "Die Idee der CO2-Kompensation ist tot". Was meinen Sie damit?
Carsten Warnecke: Das ist natürlich ein bisschen provokant und eine Wunschvorstellung. Im freiwilligen Kompensationsmarkt gibt es viele Skandale, die man ans Licht ziehen könnte.
Die Wochenzeitung Die Zeit hat es zusammen mit der britischen Tageszeitung The Guardian ganz gut hingekriegt, die Probleme der Waldschutzprojekte darzustellen. Aber da schlummert noch viel mehr.
Trotzdem: Diese Recherche und auch weitere Enthüllungen haben den Markt auf jeden Fall verändert.
Woran erkennen Sie das?
Der freiwillige Kompensationsmarkt ist extrem fragwürdig, und das ist in den Köpfen vieler Leute endlich angekommen. Viele Konsumenten glauben den Klimaneutralität-Claims von Unternehmen nicht mehr.
Dazu kommen Gerichtsurteile über Klimaneutralität in Werbeversprechen. Die Drogeriekette DM hat vor wenigen Wochen ebenso verloren wie andere vor ihr. Auch den Versuch, Produkte als "umweltneutral" statt "klimaneutral" zu bewerben, hat der Richter aus denselben Gründen – nicht nachweisbar – nicht zugelassen.
Gleichzeitig plant
Klimakompensation unter Druck - Myclimate reagiert auf Kritik und ändert eigenes Wording
Inhalt
Die Angebote für CO₂-Kompensationen stehen in der Kritik: Sie seien intransparent und würden nicht das bringen, was sie versprechen, so Kritikerinnen und Kritiker. Für Myclimate haben die angebotenen Klimaschutzprojekte aber weiterhin ihre Berechtigung.
Autor: Elmar Plozza
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Einen SUV fahren, auf die Malediven fliegen oder mit der eigenen Firma viel Energie verbrauchen: Eigentlich nicht wirklich klimafreundliche Aktivitäten. Doch Angebote zur CO₂-Kompensation wecken den Eindruck, dass man bei Inanspruchnahme trotzdem als «klimaneutral» gilt.
Mit diesen Angeboten sollen die eigenen CO₂-Emissionen «kompensiert» werden, so das verlockende Angebot. Wer für diese Dienste bezahle, soll damit zum Beispiel eine Waldaufforstung in Lateinamerika finanziell unterstützen oder Projekte für erneuerbare Energien im In- und Ausland ermöglichen.
Myclimate verwendet neu andere Begriffe
Doch in der letzten Zeit gab es vermehrt Medienberichte, die infrage stellten, ob die unterstützten Projekte wirklich den eigenen CO₂-Ausstoss wiedergutmachen.